Nichtwohngebäude Neubau, Sanierung, Anlagentechnik

Passivhaus Seniorenwohnheim in Hege

Seniorenwohnheim in Passivhausbauweise zertifiziert von eza!

Das Projekt:

Ökologisch und energetisch optimiert zu bauen erfordert umfassendes Spezialwissen, das über den Alltagsbereich eines Architekten weit hinaus geht. Je größer die Gebäude, desto komplexer wird die Planung. Damit Städte und Gemeinden ihre öffentlichen Gebäude trotzdem im besten Standard bauen und sanieren können, bietet ihnen das Energie- und Umweltzentrum Allgäu (eza!) eine Betreuung solcher Bauvorhaben an. Das Servicepaket „Nachhaltig Bauen“ wurde in Vorarlberg entwickelt und dort bereits in 35 kommunalen Bauprojekten erfolgreich umgesetzt. eza! betreut momentan das erste deutsche Pilotprojekt: den Neubau einer Anlage für betreutes Wohnen in Wasserburg am Bodensee.

Damit ein öffentliches Gebäude ein gesundes Raumklima bieten kann, muss das Konzept aus einem Guss sein.  Da ökologisches Bauen deutlich mehr ist als lösemittelfreie Farbe auf die fertige Wand zu streichen, ist eine frühzeitige Begleitung mit dem Servicepaket so wichtig. Sie verspricht aber nur dann Erfolg, wenn schon bei der Planung alle ökologischen Aspekte berücksichtigt werden.

Das erste Pilotprojekt entstand in Wasserburg am Bodensee. eza! begleitete dort den Neubau von Seniorenwohnungen im Passivhaus-Standard. „Dadurch können wir unseren zukünftigen Bewohnern neben dem zukunftsweisenden Passivhausstandard auch höchsten Standard in Bezug auf Schadstofffreiheit und hervorragende Luftqualität im Innenraum bieten“, sagt Thomas Eigstler, der erste Bürgermeister der Gemeinde Wasserburg und Vorsitzender des Zweckverbands Seniorenheim Hege.

Beim Neubau der Seniorenwohnungen regten die eza!-Fachleute zum Beispiel an, die mit viel Leim gebundenen OSB-Platten in der Außenwand durch eine einfache Bretterschalung zu ersetzen. Denn der in großen Mengen bei der Herstellung der Platten verwendete Holzleim gibt Isocyanate in die Raumluft ab. Sie sind als hochgradig krebserregend eingestuft.  Ein konkretes Beispiel zur Vermeidung von Giften ist der Verzicht auf PVC.  Zum Beispiel Fensterahmen und Elektrokabel enthalten oft PVC und damit Weichmacher, die in die Luft entweichen und gesundheitsschädlich sein können.  Ein weiteres Problem entsteht, wenn es brennt, im Brandfall werden vom PVC hochgiftige Substanzen freigesetzt.

Technische Daten:
 
Außenwand: Holzständerkonstruktion u-wert 0,13
Dach:  u-wert 0,088
Kellerdecke: u-wert 0,148
Fenster: Rahmen U-Fraume =0,97, Verglasung U-Glass 0,5, g = 49 %
Eingangstür: u türe = 0,8
Luftdichtheit: 0,55 1/h
Energiebezugsfläche / Wohnfläche: 961 m²
Solar: 40m²
Heizung: Anschluß an die Bestandsheizung der bereits bestehenden Seniorenwohnanlage
Warmwasser: Solarthermie 40 m² und Anschluß an die Bestandsheizung der bereits besethenden Seniorenwohnanlage. Zukünftig soll die Deckung des Heizwärme- und Warmwasserbedarfs durch das geplante Biomassenahwärmenetz erfolgen.
Lüftung: aerosilent centro 2000, Wärmebereistellungsgrad (effektiv) 80 % Elektoeffizienz 0,45 Wh/m³
Heizwärmebedarf:  < 15 kWh/m²a


Objekttyp: Seniorenwohnheim in Passivhausbauweise
Baujahr: 2011
haus b - ein objekt betreut von eza!

 

 

 

 

Folgende eza!-Partner waren an dem Projekt beteiligt: