Sanierung eines ehemaligen Bauernhofs zum Effizienzhaus 40 in Holzhybridbauweise in Pfronten-Ösch

Standort: 87459 Pfronten-Ösch, Tiroler Str. 72

Besichtigungszeit: 10:00 – 17:00 Uhr


Bestand
Eine der ältesten Hofstellen im Pfrontner Ortsteil Ösch, erstmals urkundlich erwähnt 1628.
Bausubstanz um 1900. Modernisierung + Aufstockung 1964, seither unsaniert. Aufgabe
Landwirtschaft 1970er Jahre. Umbau & Sanierung 2024-2025.

Nutzungskonzept
Umnutzung zum Wohn- und Gästehaus mit Wohnungen und Ferienwohnungen im
Wohnhaus, Hostel-Gästezimmer in ehemaliger Tenne. Alle Nassbereich im / über
ehemaligem Stall. CoWorking-Arbeitsplätze, CoLiving mit zentraler Küche und Stube für
Bewohner und Gäste.

Bauliches Sanierungskonzept
Sanierung zum KfW-40-Effizienhaus, Umbau ehem. Tenne in Holzhybridbauweise mit
betonkernaktivierten Boden- / Deckenplatten, Holzfaserdämmung für Fassaden- und
Aufdachdämmung, hochdämmende Holzfenster, Fußbodenheizung, zentrale
Lüftungsanlage, optimierte solare Wärmegewinnung durch Glasvorbau, PV-Anlage m.
Batteriespeicher, Pkw-Ladestation, Wärmepumpe mit 2.000 l Pufferspeicher, Einbindung
Kachelofen.

Die Idee
Die Sanierung und Umnutzung des ehemaligen Bauernhofes vereint mehrere Funktionen
und ist ein Experiment für die zukunftsoffene Weiternutzung alter Bestandsgebäude in
mehrfacher Hinsicht:

Die neue Nutzung der großen Bestandskubatur erlaubt das Zusammenleben der Bewohner
gemeinsam mit Gästen und fördert den sozialen Austausch untereinander durch offene
Wohnbereiche, CoWorking-Arbeitsplätze und eine große Bauernhausküche.
Das energetische Sanierungskonzept vereint Low-Tech-Maßnahmen und den Einsatz von
ökologischen, einfachen und robusten Baumaterialien zu einem nahezu energieautarken
Gebäude (KfW-40 Effizienzhaus).

Das alte Wohnhaus wurde mit Holzfaserdämmung warm eingepackt und hat dabei den alten
Charme erhalten. Bewährte einfache Holzständerwände der Tenne werden mit
Betondeckenplatten zu einem Holz-Beton-Hybridbau kombiniert um kosten- und
raumeffizient den Schall- und Brandschutzanforderungen eines Gästehauses gerecht zu
werden. Durch die Betonkernaktivierung der Betondecken in der ehemaligen Tenne und
Fußbodenheizung im Wohnhaus mit den erhaltenen Holzdecken kann die
Heizungstemperatur auf extrem niedrigen effizienten Temperaturen gehalten werden. Eine
einfache Luft-Wasser-Wärmepumpe liefert Heizenergie und ausreichend Warmwasser für bis
zu 20 Personen, im Winter unterstützt vom zentralen Kachelofen mit Wassertasche. Eine
großflächige PV-Anlage mit Batteriespeicher stellt im Jahresmittel mehr Energie bereit als
verbraucht wird, eingerechnet der E-Ladestation. Der alte Hof steht wieder da wie neu und
die robusten Baumaterialien sind bereit für die nächsten hundert Jahre: unbehandelte
Holzfassade, rohe Holzoberflächen innen, wiederverwertetes Altholz und neue Vollholzdielen
aus dem Pfrontner Wald, geseifte Betonböden, und eine schlicht geschmiedete Stahltreppe
welche die aufgearbeitete alte Holztreppe ergänzt.

Am Hausbesichtigungstag treffen Sie beteiligte Handwerker, die Planer, Energieberater und
Bauherrn.

Folgende eza!-Partner waren an dem Projekt beteiligt: