Wartung der PV-Anlage: muss in den meisten Fällen nicht sein
Photovoltaikanlagen sind robust – so robust, dass sie meist auch nach 30 Jahre und mehr noch das tun, wofür man sie auf seinem Dach installiert hat: günstigen und klimafreundlichen Strom zu liefern. Dabei taucht gerade bei Neu-Besitzerinnen und -Besitzern immer wieder die Frage auf: Muss eine Photovoltaikanlage eigentlich regelmäßig gewartet werden. Und wie wichtig ist das für die Lebensdauer einer PV-Anlage.
Keine Wartungspflicht
Als erstes gilt es hierzu festzuhalten: Es gibt keine gesetzliche Pflicht, die die Wartung einer Photovoltaikanlage vorschreibt. Wer seine Anlage versichert hat, was sich angesichts der doch recht hohen Investitionskosten durchaus empfiehlt, sollte allerdings unbedingt in den Vertragsbedingungen nachschauen, ob dort eine regelmäßige Wartung durch einen Fachbetrieb gefordert wird. Bei kleineren Anlagen auf Ein- oder Zweifamilienhäusern ist das in der Regel nicht der Fall. Sollte aber doch seitens der Versicherung eine Wartung in bestimmten Intervallen vorgeschrieben sein, gilt der Rat, diesen Vorgaben tatsächlich nachzukommen und die Wartungen zu dokumentieren, um im Falle eines Schadens nicht leer auszugehen.
Verschleißarme Technik
Unabhängig davon erweist sich die Photovoltaik als eine äußerst verschleißarme Technik. Die Anlage läuft und läuft, ohne dass etwas nachgefüllt oder in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden muss. Die Module sind nahezu unverwüstlich. Empfindlicher sind die Wechselrichter. Aber auch hier kann man von einer Lebensdauer von zehn bis 15 Jahren ausgehen, ohne dass eine Wartung notwendig ist. Viele Wechselrichter tun selbst nach 20 Jahren noch zuverlässig ihren Dienst.
Die solaren Erträge kontrollieren
Und wenn es doch mal Schäden gibt, dann sind Blitz oder Hagel die häufigste Ursache, gefolgt von angeknabberten Kabeln durch Marder – alles Schäden, die man normalerweise selbst erkennen kann, per Sichtüberprüfung oder durch die regelmäßige Kontrolle der solaren Erträge. Sobald diese aus unerklärlichen Gründen sinken, ist das ein sicheres Zeichen für einen Defekt. Allein schon deshalb sollten PV-Anlagenbesitzer also regelmäßig die Zählerstände des Wechselrichters beziehungsweise die des Einspeisezählers im Auge behalten und bestenfalls dokumentieren. Bei neueren Anlagen geht die Ertragskontrolle mittels der Handy-App noch schneller und einfacher.
Tipp von Fachleuten
Auch wenn man Vieles selbst kontrollieren kann, empfehlen dennoch manche Experten, alle vier bis fünf Jahre einen Fachmann die Photovoltaikanlage gründlich überprüfen zu lassen. Schon so manche Wartung habe ergeben, dass deutlich mehr aus der PV-Anlage herauszuholen sei, lautet die Begründung. Und dann hätten sich die Kosten für die Inspektion und Fehlerbehebung aufgrund der anschließend wieder höheren Erträge schnell amortisiert. Bei einer solchen Inspektion wird die Anlage auf ihre Gebrauchs- und Funktionstüchtigkeit, die Stromausbeute, auf ihren sicherheitstechnischen Zustand sowie hinsichtlich ihres bestehenden Schutzes gegen elektrischen Schlag, elektrisch gezündeten Brand, Blitz und Überspannung überprüft.

Zum Schluss noch ein paar Worte zum Thema Reinigung von PV-Modulen. Sie ist eigentlich nicht notwendig. Regen und Schnee erledigen das von selbst. Und wenn wieder einmal eine Sahara-Staubschicht die solaren Gewinne spürbar schmälert, lautet der Expertenrat: einfach mal nichts tun und abwarten, bis der nächste länger anhaltende Regen kommt. Dann wird der Schmutz natürlich und schonend runter gewaschen.
Es lauern Gefahren
Stattdessen jetzt selbst Hand anzulegen, birgt Gefahren – für einen selbst, aber auch für die Anlage. Zuallererst sind Arbeiten auf der Leiter oder auf dem Dach immer gefährlich. Darüber hinaus kann man im Do-It-Yourself Verfahren die Anlagen beschädigen. Zum Beispiel indem man die Module mit Leitungswasser aus dem Gartenschlauch abspritzt. Sind die Oberflächen der Module durch die Sonne stark aufgeheizt, kann sich beim Verdampfen des Wassers auf den Moduloberflächen nämlich Kalk ablagern, was zu Ertragseinbußen führt.
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