Schlossmühle Liebenthann bei Obergünzburg

Preisträger Allgäuhaus Wettbewerb Denkmalschutz: energetische Sanierung einer Mühle zum Traumhaus

Das Projekt

Im Günztal, zwischen Obergünzburg und Ronsberg gelegen befindet sich die ehemalige Schlossmühle Liebenthann.
Das Anwesen besteht aus der Mühle auf dem östlichen Ufer der Günz, gegenüberliegend auf dem westlichen Ufer einer Säge und südlich der Mühle, zwischen Mühlkanal und Altwasser gelegen, einem Stadel sowie zugehörigen Ländereien.

Das komplette Ensemble steht unter Denkmalschutzund ist in die bayerische Denkmalliste eingetragen.

Das Gebäude steht gemeinsam mit den darum gruppierten Bauten unter Denkmalschutz.
Bis etwa 1920 wurde die Mühle als Mahlmühle mit bis zu fünf Wasserrädern genutzt. Danach wurde ein Gleichstromgenerator eingebaut, der die umliegenden Gehöfte mit Strom versorgte. Im Jahr 1968 wurde in der Säge eine moderne Turbine installiert, mit der bis heute Strom erzeugt wird. Das ehemalige Mühlengebäude wurde zuletzt als Wohnhaus genutzt, war seit etwa 1990 nicht mehr bewohnt.

Das Mühlengebäude, als Kern des gesamten Anwesen, wird mit hohem Aufwand denkmalgerecht saniert. Erdgeschoss und Obergeschoss nutzen die Eigentümer
überwiegend selbst. Im Dachgeschoss sind Ferienwohnungen vorgesehen.

Die barocken Fenster der Mühle werden erhalten, ebenso der barocke T-Flur im Obergeschoss, der Brunnen in der Stube sowie alle Holzausstattungen und weitere Ausstattungsdetails, soweit möglich.
Im Obergeschoss werden historische Wandbemalungen freigelegt.

Die vordere Mühlenstube wird zur „Energieschaltzentrale“ des gesamten Anwesens, die alten Anlagen zur Stromerzeugung werden instand gesetzt und wieder aufgestellt.

Außen soll die Mühle in ihre barocke Fassung von 1728 zurückgeführt werden.
Ein Wasserrad an der Westseite gibt der Mühle ihren ursprünglichen Charakter zurück.

Bauliche Maßnahmen :
Die Standsicherheit des Gebäudes wird durch eine Bohrpfahlgründung hergestellt, weitere tragende Bauteile, insbesondere Holzbalkendecken und Dachkonstruktion werden durch verschiedene statische Maßnahmen ertüchtigt.
Die Fassade und die Fenster werden dämmtechnisch soweit wie unter denkmalpflegerischen Aspekten vertretbar verbessert.

Energiekonzept :
Die Heizung und Warmwasserversorgung erfolgt über eine Wärmepumpe, die mit dem selbst erzeugten Strom betrieben wird. Die Wärmeverteilung erfolgt über Fußboden – und Wandheizungen. Da zusätzlich auch noch eine eigene Trinkwasserquelle zur Verfügung steht, ist das Gebäude nahezu autark zu versorgen.

Folgende eza!-Partner waren an dem Projekt beteiligt: