Nachhaltiges Bauen und Sanieren
Nachhaltigkeit ist ein gerne verwendeter Begriff. Das Prinzip wurde zuerst in der Forstwirtschaft angewendet: Im Wald ist nur so viel Holz zu schlagen wie permanent nachwächst. Später ging sein Gebrauch auf den Umgang mit allen Ressourcen über. Er bedeutet, verantwortungsbewusst mit den begrenzten Ressourcen der Erde umzugehen, hat aber auch eine soziale Dimension und es berücksichtigt zudem ökonomische Aspekte, mit dem Ziel einer langfristigen Gewinnerwirtschaftung ohne Ressourcenerschöpfung. Alle drei Nachhaltigkeitsdimensionen werden beim energetischen Bauen und Sanieren berücksichtigt.
Lebenszyklus-Analyse
Was die ökologische Nachhaltigkeit im Gebäudebereich angeht, sind in jüngster Zeit neben den Ressourcen- und Energieverbräuche während der Nutzungsphase verstärkt die Treibhausgas-Emissionen auch in der Errichtungsphase und damit dem ganzen Lebenszyklus eines Gebäudes in den Blickpunt geraten – von der Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen, der Herstellung von Baumaterialien, den Transportwegen bis hin zum Bau und dem Rückbau des Gebäudes sowie der Entsorgung. Man spricht von grauer Energie und grauen Emissionen, die in den Baumaterialien verborgen sind.
Nutzung und Betrieb eines Gebäudes sticht heraus
Der Lebenszyklus-Analyse mehr Aufmerksamkeit zu widmen, hat eine große Bedeutung. Dabei nimmt der laufende Betrieb allerdings in puncto CO2-Emissionen den größten Anteil ein: 33 Prozent des gesamten Treibhausgasausstoßes in Deutschland werden durch die Nutzung und den Betrieb von Gebäuden verursacht, zuallererst durchs Heizen. Demgegenüber sind es nur sieben Prozent für die Herstellung, die Errichtung und die Modernisierung von Gebäuden.
Holzrahmenbausweise bringt Vorteile
Gleichwohl sollten beide Seiten berücksichtigt werden, um einerseits durch eine gute gedämmte Gebäudehülle, eine effiziente Haustechnik und den Einsatz erneuerbarer Energien den Energieverbrauch und CO-Ausstoß im laufenden Betrieb von Gebäuden zu minimieren und andererseits um auf eine nachhaltige Bauweise mit entsprechender Wahl der Baumaterialien zu setzen, Damit kann der Herstellungsaufwand reduziert werden, der bei neuen effizienten Gebäuden einen großen Anteil ausmacht. So lassen sich mit einem Holzrahmenbau im Vergleich zur Massivbauweise die Emissionen in der Bauphase um 45 Prozent reduzieren. Wird berücksichtigt, dass im verbauten Holz CO2 gespeichert wird, liegt die Minderung sogar bei 83 Prozent.
Sanierung statt Neubau
Wichtig in diesem Zusammenhang: das größte Potenzial zur Ressourcenschonung und Emissionsvermeidung bieten die Sanierung und Weiternutzung bereits bestehender Gebäude, da diese nicht mit hohem Material- und Energieaufwand neu errichtet werden müssen. Die Zielrichtung muss also lauten: Mehr Sanierung, weniger Neubau. Hier stecken noch enorme Potenziale. Gleiches gilt für das zirkuläre Bauen, das insbesondere die Wiederverwendung von Baumaterialien meint.

Aber eigentlich sollte man noch früher ansetzen: Gebäude, die man nicht benötigt, Fläche, die man doppelt und flexibel nutzen kann, Räume, die kleiner sind – damit kann man am meisten einsparen und verursacht die geringsten Emissionen, ist also am nachhaltigsten. Somit sollte vor jedem Bau und jeder Sanierung kritisch hinterfragt werden, was beim Neubau wirklich notwendig ist und wie man Gebäude im Bestand möglichst optimal nutzen kann.
Nachhaltigkeit und Neubauförderung
Mittlerweile wird das Thema nachhaltiges Bauen übrigens auch in den Förderkonditionen abgebildet. Um beispielsweise in den Genuss einer Neubauförderung zu kommen, die sich aktuell auf Zinsvergünstigungen bei Inanspruchnahme von Krediten beschränkt, müssen bestimmte Anforderungen hinsichtlich der Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus eines Gebäudes erfüllt sein.
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