Holzbriketts: Eine Ergänzung zum Brennholz

Seitdem die Gas- und Heizölpreise massiv gestiegen sind, wird dort, wo zusätzlich zur Zentralheizung ein Kaminofen vorhanden ist, vermehrt mit Holz geheizt. Manche Lieferanten von ofenfertigem Brennholz melden bereits Lieferschwierigkeiten. Angesichts der hohen Nachfrage sind auch hier die Preise kräftig nach oben geklettert. In Bau-, aber teilweise auch in Supermärkten werden Holzbriketts als Alternative angeboten.

Gut zur Gluerhaltung

Einen Kachel- oder Schwedenofen allein mit Holzbriketts zu heizen, ist aber nicht sinnvoll – allein schon das Anzünden damit gestaltet sich als schwierig. Zur Gluterhaltung sind die Presslinge dagegen gut geeignet. Holzbriketts sind also eher Ergänzung als Ersatz für das klassische Brennholz.

Geringer Wassergehalt, hoher Heizwert

Holzbriketts zeichnen sich durch eine hohe Dichte bei gleichzeitig geringem Wassergehalt aus und punkten daher mit einem hohen Heizwert. Dieser liegt beispielsweise über dem von Buchenholz. Bei Scheitholz muss daher öfter nachgelegt werden.

Hobel- und Sägespäne

Holzbriketts bestehen in der Regel aus Abfällen, die bei der Holzverarbeitung anfallen – zum Beispiel Hobel- und Sägespäne aus der Möbel- und Fußbodenherstellung. Mit hohem Druck werden die Sägespäne zu Briketts verpresst. Für die Produktion von Holzbriketts wird mehr Energie als bei der Brennholzherstellung benötigt. Zudem verschlechtert das Verpackungsmaterial die Ökobilanz der Briketts, die meistens in Plastik eingeschweißt werden.

Keine Rindenbriketts verwenden

Die Presslinge werden in quaderähnlicher Form, aber auch rund mit oder ohne Loch angeboten. „Rundlinge“ mit Loch produzieren schneller Wärme, brennen aber auch zügiger ab. Einige Produkte haben aufgrund ihrer Herstellungsweise eine dunkle Oberfläche. Sie sind etwas resistenter gegen Feuchtigkeit. Die Finger lassen sollte man von vollständig dunkelbraunen Holzbriketts, die bisweilen als sogenannte Gluthalter angeboten werden. Hierbei handelt es sich um Rindenbriketts, die in Deutschland wegen der hohen Schadstofffreisetzung nicht als Brennstoff zugelassen sind.

Auf DINplus-Kennzeichnung achten

In Kleinöfen dürfen nur Holzbriketts verbrannt werden, die die Qualitätsstandards der DIN-Norm EN ISO 17225-3 erfüllen. Darauf sollte man beim Kauf schauen. Noch besser greift man zu Holzbriketts, die darüber hinaus die Kennzeichnung DINplus tragen. Sie erfüllen höhere Anforderungen an Heizwert, Brennverhalten und Umwelteigenschaften. Produkte mit Nachhaltigkeitszertifikaten wie „PEFC-zertifiziert“ zeigen zusätzlich an, dass das verwendete Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. Auf jeden Fall sollte man beim Kauf auf den Herkunftsort achten. Ein Kritikpunkt an Holzbriketts sind die häufig langen Transportwege im Vergleich zu Scheitholz, das meist von örtlichen Waldbesitzern stammt.


Bevor man Holzbriketts kauft, sollte man unbedingt in der Bedienungsanleitung nachschauen, ob der Kaminofen für den Einsatz von Holzbriketts überhaupt zugelassen ist. Falls ja, findet man hier auch Angaben über die maximale Füllmenge. Beim Einsatz von Holzbriketts sollte man zudem bedenken, dass sie sich beim Verbrennen ausdehnen. Lange Holzbriketts, die gerade so in den Ofen passen, müssen daher vor dem Auflegen gebrochen werden, um ein Einklemmen zwischen den Seitenwänden zu vermeiden. Dies würde zu höheren Emissionen führen.

Wichtig: Auf eine korrekte Lufteinstellung achten

Wie anfangs erwähnt sind Holzbriketts nicht wirklich zum Anzünden geeignet, sondern bieten sich vor allem zum Nachlegen auf vorhandener Glut an. Am besten wird nachgelegt, wenn nur noch eine kleine Flamme zu sehen ist. Wie beim Einsatz von Scheitholz sollte auch hier auf eine korrekte Lufteinstellung geachtet werden. Vor dem Nachlegen muss der Zuluftregler geöffnet werden. Später wird die Zuluft dann gedrosselt. Wichtig: Ist der Kaminofen kalt, sollten alle Luftöffnungen geschlossen werden. Andernfalls drohen Wärmeverlust über den Kamin.

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