Kaminofen mit Wassertasche: Wärme fürs ganze Haus

Egal ob in Bestandsgebäuden oder in energieeffizienten Neubauten, nach wie vor steht der Kaminofen bei Hausbesitzern und Bauherren sehr hoch im Kurs – weil er für Behaglichkeit sorgt, aber auch weil mit Holz ein nachwachsender Brennstoff aus den heimischen Wäldern zum Einsatz kommt.

Neben den klassischen Kamin- oder Kachelöfen, die im Aufstellraum für Wärme sorgen, gibt es auch Kaminöfen mit einer sogenannten Wassertasche. Diese leisten zusätzlich einen Beitrag für die Warmwasserbereitung und das gesamte Heizsystem. Die meisten wasserführenden Kaminöfen, so auch die Bezeichnung, ergänzen dabei die konventionelle Heizungsanlage. Einige Modelle sind aber auch so ausgelegt, dass sie das gesamte Haus mit Warmwasser und Heizungswärme versorgen können – und zwar üblicherweise in Kombination mit einer Solarwärmeanlange oder einer Luftwärmepumpe.

Großteil der Wärme geht in den Pufferspeicher

Das Besondere an Kaminöfen mit Wassertasche: Sie sind mit einem integrierten Wärmetauscher – der Wassertasche – ausgestattet. Durch diesen Wärmetauscher fließt Wasser. Ist der Ofen in Betrieb, erhitzt sich das Wasser und wird anschließend zum Pufferspeicher geleitet. Während also der klassische Kaminofen die Heizwärme direkt in den Raum abgibt, landet bei wasserführenden Ofen der größere Teil – 60 bis 80 Prozent – im Pufferspeicher. Hier steht die Wärmeenergie dann für die Brauchwassererwärmung und für die Heizung im ganzen Haus zur Verfügung.

Kombination mit Solarthermie oder Wärmepumpe

Prinzipiell kann ein Kaminofen mit Wassertasche in jedes Heizsystem integriert werden – vorausgesetzt, es ist ein Pufferspeicher vorhanden. Interessant ist die Kombination mit einer Solarwärmeanlage oder einer Luftwärmepumpe. Mit Hilfe der Solarwärmeanlage – auch Solarthermieanlagen genannt – kann von Frühjahr bis Anfang Herbst komplett das Warmwasser bereitgestellt werden. Ein Kaminofen mit Wassertasche ist damit eine sinnvolle Ergänzung für die Wintermonate, wenn die Kollektoren auf dem Dach nicht ausreichend Wärme liefern. Ist der Pufferspeicher entsprechend groß und das Gebäude sehr gut wärmegedämmt, kann die Kombination aus Solarwärmeanlage und wassergeführtem Ofen als Heizsystem ausreichen. Allerdings muss dann im Winter der Ofen regelmäßig befeuert und immer wieder Holz nachgelegt werden. Zudem gilt es zu beachten: Bei einer Alleinheizung durch den Kaminofen sind die gesetzlichen Anforderungen in puncto Feinstaub-Emissionen höher.

Für die Luftwärmepumpe gilt: die Effizienz der Anlage steigt und fällt mit der Temperatur der Wärmequelle, also der Luft. Je kälter die Luft, desto mehr

 

Strom wird benötigt, um Heizenergie zu erzeugen. Der Einsatz der Luftwärmepumpe ist damit im Winter vergleichsweise kostspielig. Daher bietet der wasserführende Kaminofen auch hier in der kalten Jahreszeit als sinnvolle Ergänzung an.

Im Vergleich zu normalen Öfen doppelt so teuer

Wasserführende Kaminöfen sind verglichen mit normalen Öfen in etwa doppelt so teuer. Dazu kommen noch die Installationskosten (Wasserleitungen und Elektroanschluss) für die Integration des Ofens ins bestehende Heizsystem. Für den Ofen, den Einbau und die Installationsarbeiten muss mit insgesamt 8.000 bis 12.000 Euro gerechnet werden. Ob die Investition wirtschaftlich ist, hängt auch davon ab, wie günstig man an Brennholz kommt. Vor allem für Hausbesitzer, die über eigene Waldflächen verfügen und die Arbeit bei der Holzbeschaffung nicht scheuen, sind wasserführende Öfen eine sehr interessante Lösung.

Ofen kann auch nachgerüstet werden

Übrigens: Man kann einen bestehenden Kaminofen auch nachrüsten. Dafür gibt es mehrere Optionen. Allerdings erreichen nachgerüstete Kaminöfen in der Regel nicht einen so hohen Wirkungsgrad wie neue Komplettmodelle. Interessant für Hausbesitzer mit Kachelöfen, deren Betriebserlaubnis aufgrund des Bundes-Immissionsschutzgesetzes abläuft: in der Regel besteht die Möglichkeit, einen neuen Einsatz mit Wassertasche einzubauen.

Vor dem Ofenkauf oder der Anlagenplanung sollte man auf jeden Fall immer mit seinem Kaminkehrer sprechen und mit ihm die Möglichkeit des Kaminofen-Anschlusses und die gesetzlichen Vorgaben klären.

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