Photovoltaik: auch auf die Optik achten

Mit Photovoltaikmodulen auf dem Dach selbst klimafreundlichen Strom zu produzieren, hilft dem Klimaschutz und lohnt sich in der Regel auch finanziell. Während dabei die Effizienz der Module in der Vergangenheit meist im Vordergrund stand und auch stetig zunahm, gewinnen inzwischen zunehmend auch optische Aspekte an Bedeutung. Immerhin sind Dächer weithin sichtbar und prägen das Bild einer Siedlung. Passt die Photovoltaikanlage zum Haus und zum Gesamtbild des Umfelds, steigert das die Akzeptanz für diese Form der Energiegewinnung.

Am besten zusammenhängende Fläche

Eine zentrale Rolle spielt dabei die Anordnung der Module. Idealerweise werden diese als Rechteck auf dem Dach montiert. Daraus ergibt sich ein deutlich ruhigeres Bild als bei stufig installierten Anlagen. Sind Dachfenster vorhanden, wird es schwieriger, die Paneele als zusammenhängende Fläche auf dem Dach zu platzieren. Noch anspruchsvoller wird die Aufgabe, wenn auch noch Solarthermiekollektoren zur Wärmeerzeugung bereits installiert sind. Auf jeden Fall lohnt es sich, intensiv über eine harmonische, möglichst zusammenhänge Anordnung nachzudenken. Denn die neu montierte Photovoltaikanlage wird wahrscheinlich die nächsten 30 Jahre die Dachoptik bestimmen.

Quer- und Hochformat nicht mischen

Neben einer stufigen Anordnung sollte man auch unbedingt vermeiden, die Module in unterschiedlicher Ausrichtung zu montieren, also Quer- und Hochformat auf einem Dach zu kombinieren. Zwar passen eventuell auf diese Weise ein oder zwei Module mehr auf das Dach. Aber die Optik leidet dabei doch deutlich. Nicht schön sind auch weit herausragende Aluprofile, an denen die Module befestigt sind. Manche Monteure nutzen die herausstehenden Schienen als eine Art Hilfsleiter bei ihren Arbeiten auf dem Dach. Nach Abschluss der Arbeiten sollten aber maximal zwei Zentimeter überstehen und die Schienen entsprechende abgeschnitten werden – es sei denn, es handelt sich um gewollte Dehnfugen.

Farblich passende Solarunterlegeplatten verwenden

Silbern glänzende Solarunterlegplatten schmälern ebenfalls den optischen Gesamteindruck. Die Unterlegplatten sind Teil der Unterkonstruktion der Photovoltaikanlage und ersetzen einzelne Dachziegel. Weniger auffällig sind farbig passende Unterlegplatten, die es beispielsweis in Anthrazit und Ziegelrot gibt. Sie kosten pro Stück meistens nur ein paar Euro mehr. Alternativ dazu können die Ziegel auf dem Dach auch mit einem Winkelschleifer so bearbeitet werden, dass die Haken für die Unterkonstruktion an den Sparren angebracht werden können – dies sollte aber unbedingt vorher abgesprochen sein. Bei guten Handwerkerinnen und Handwerkern sollten nach der Montage auch keine unter den Modulen hängende Kabel mehr sichtbar sein.

Auf Baustellensicherung achten

Apropos Montage: Arbeiten auf dem Dach erfordern entsprechende Sicherheitsmaßnahmen. Die Baustellensicherung hat ihren Preis, darf aber deshalb nicht vernachlässigt werden. Die Traufe – untere Begrenzung der


Dachfläche – muss immer mit einer Absturzsicherung versehen sein. Am Ortgang (Dachrand) kann ohne Geländer gearbeitet werden, wenn die Handwerker mit Gurten und Seilen gesichert sind. Als Auftraggeber sollte man ein Auge darauf werfen, denn auch Bauherren haben vor dem Gesetz eine Verpflichtung, die Arbeitssicherheit bauseits zu gewährleisten.

Module mit dunklen Rahmen und Rückseitenfolien

Wer die Optik noch weiter optimieren will, für den gibt es noch zwei Hinweise: Photovoltaikanlagen können auch als Indachanlagen montiert werden, dann übernehmen die Module die Rolle der Dachziegel und lassen sich optisch noch besser integrieren. Besonders bei Dachsanierungen oder Neubauten bietet sich diese Variante an. Und es gibt mittlerweile sogenannte Full-Black-Modelle bei denen der Modulrahmen und die Rückseitenfolie schwarz sind und die mit dunklen Halteklemmen eine einheitliche Optik bieten.

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