Holz(haus) als CO₂-Speicher
Nicht nur der Regenwald, dessen Erhalt bei der zu Ende gegangenen Weltklimakonferenz im Mittelpunkt stand, auch hiesigen Wälder spielen beim Klimaschutz eine sehr wichtige Rolle. Denn jeder Baum, der wächst, entzieht der Atmosphäre Kohlendioxid. Allein die Wälder in Deutschland entnehmen der Atmosphäre so Tag für Tag über 600.000 Tonnen CO2 und speichern Kohlenstoff langfristig im Holz. Wird dieser Rohstoff anschließend im Bau eingesetzt, bleibt der Kohlenstoff über Jahrzehnte gebunden. So wird jedes Holzhaus zum CO₂-Speicher.
Natürliche Klimawirkung
Während des Wachstums nimmt ein Baum CO₂ auf, trennt dessen Bestandteile und bindet den Kohlenstoff in seiner Struktur. Diese natürliche Klimawirkung setzt dort an, wo andere Baustoffe durch eine energieintensive Produktion große Mengen CO₂ verursachen. Ein Kubikmeter Fichtenholz enthält beispielsweise rund 250 Kilogramm reinen Kohlenstoff – umgerechnet entspricht das etwa einer Tonne CO₂, die dem Kreislauf entzogen wurden.
Erneuerbare Energien bei Verarbeitung einsetzen
Zieht man den Energieaufwand für Ernte, Trocknung, Produktion und Transport ab, verbleibt immer noch ein beeindruckendes CO₂-Senkungspotenzial von rund 700 Kilogramm pro Kubikmeter Holz. Das CO2-Senkungspotenzial ist umso höher, je mehr bei der Verarbeitung der Hölzer erneuerbare Energien eingesetzt werden. Auch möglichst kurze Transportwege spielen eine wichtige Rolle. Beides sollten Bauherren bei ihrem Projekt im Blick haben, wenn sie den „CO2-Fußabdruck“ ihres Hauses so gering wie möglich halten wollen.
Holzhaus als Klimakonto
Insgesamt ist der Effekt ist schon beeindruckend. Ein modernes Einfamilienhaus in Holzbauweise kann zwischen 40 und 80 Tonnen CO₂ speichern. Das entspricht den jährlichen Emissionen mehrerer Autos mit Verbrennermotor. Solange das Gebäude steht, bleibt dieses CO₂ der Atmosphäre entzogen. Jeder zusätzliche Tag, den ein Holzhaus besteht, verlängert diesen Speichereffekt. Ein Holzhaus wird so zu einer Art „Klimakonto“, auf dem CO₂ für Jahrzehnte, oft sogar über Generationen hinweg deponiert ist.
Geschlossener Kohlenstoffkreislauf
Nachhaltig bewirtschaftete Wälder verstärken diesen Prozess: Für jeden geernteten Baum wächst hier ein neuer nach, der frisches CO₂ bindet. Der Wald funktioniert damit wie eine Pumpe, die der Atmosphäre ständig Treibhausgase entzieht und in Holz fixiert. Damit schließt sich der Kreis zum Holzbau: Ein Holzhaus wirkt als Speicher, der Wald als Pumpe. Es entsteht so ein geschlossener Kohlenstoffkreislauf, der nicht nur CO₂ bindet, sondern auch Emissionen einspart, weil eben jedes Holzhaus Bauteile aus Beton oder Stahl ersetzt, deren Herstellung besonders klimaschädlich ist.
Weitere Vorteile
Abgesehen davon hat Holz auch noch andere Vorteile. Der Baustoff aus den heimischen Wäldern ist viel leichter als Beton oder Stahl, was die

Transportkosten senkt und das Eigengewicht der Bauwerke reduziert. Holzbauteile können zudem in Werkstätten präzise vorgefertigt werden, was die Bauzeit erheblich verkürzt und gleichzeitig die Qualität erhöhen kann. Letztlich bedeutet das auch weniger Lärm, Schmutz und Verkehrsbelastung auf der Baustelle.
Große Holzvorräte
Bliebt noch die Frage, ob es hierzulande überhaupt genügend Holz gibt, um den Holzbau in großem Stil voranzutreiben. Ja, sagen Fachleute und verweisen darauf, dass Deutschland immer noch über einige der größten Holzvorräte in Europa verfügt. Auch wichtig in diesem Zusammenhang: Unsere Wälder müssen widerstandsfähiger gegenüber dem Klimawandel gemacht werden. Vor allem Fichtenbestände sind durch Dürre, Hitze und Schädlingsbefall stark geschwächt. Viele Bäume müssen entfernt werden, um Platz für widerstandsfähigere Baumarten zu schaffen. Anstatt das Holz ungenutzt verrotten zu lassen oder nur zur Energiegewinnung zu nutzen, wäre es sinnvoller, es beispielsweise direkt im Bauwesen einzusetzen.
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